Erfahrungsbericht / Experience Report

Auf dieser Seite schildern die Personen ihre ersten Erfahrungen, Erlebnisse, etc während ihres freiwilligen Arbeitseinsatzes in Honduras.

Volunteers are describing their experiences during their stay in Honduras.

-------------------

Kindertagesstätte auf Roatan: Volunteerbericht
Nachdem ich beschlossen hatte auf meiner 6 monatigen Reise nicht nur zu reisen sondern auch zu arbeiten, beschloss ich dies in einem Land zu tun wo Hilfe noetig ist. Mein Volunteerprojekt fand auf der Karibikinsel Roatán in Honduras statt, wo ich bei meiner Ankunft auch von einer einheimischen Familie abgeholt worden bin. Ich arbeitete 3 Wochen in Coxen Hole in einer Kindertagesstaette, einem Ort abseits des Turismus. Die Kinder wurden frueh morgens von den Eltern gebracht und nachmittags wieder abgeholt, so dass es taeglich zwischen 15 und 20 Kinder waren in einem Alter von 2 bis 12 Jahren, die unterhalten werden wollten. J

 
 
 
 
 
 
 
Meine Spanischkenntnisse beliefen sich auf ein Minimum und es ist definitiv empfehlenswert ein gutes Niveau an Sprachkenntnissen mitzubrigen. Keiner in dem Projekt sprach Englisch.
Ich hatte keine grossen Erwartungen und Vorstellungen was die Arbeit anging, ich wollte einfach nur helfen wo auch immer man mich brauchte. Somit verbrachte ich die meiste Zeit in der Kita mit helfen beim malen, rechnen, essen, Zaehne putzen und spielen. Diese Zeit moechte ich nicht missen und es war grandios zu sehen mit wieviel Eifer die Kinder dabei waren. Es braucht nicht viel um die Aufmerksamkeit der Kinder zu bekommen, oft sind sie dankbar wenn man einfach nur Zeit mit ihnen verbringt.
 
Die Organisation ist ebenfalls daran interessiert einen Beitrag zur Gesundheit zu leisten, so dass ein anderer Teil meiner Arbeit darin bestand zu verschiedenen Schulen zu gehen und Impfungen gegen Parasiten zu verteilen. Dies bedeutete teilweise von morgens bis abends hunderte Kinder mit Medikamenten zu versorgen. Fuer mich war diese «spezielle» Arbeit besonders reizvoll, da ich so auch einen Einblick in das Schulleben auf Roatán bekommen konnte. Ein super Gefuehl ist es vorallem dann, wenn man von den Kindern auf der Strasse angesprochen wird und sie einen wiedererkennen. Was natuerlich nicht schwer ist wenn man blond ist. ;-)  


Von den Lehrern an zwei verschiedenen Schulen wurde ich gefragt, ob es moeglich waere einen Vortag zu halten ueber mich selbst. Dies war mit dem Hintergedanken, die Schueler zum lernen zu animieren und speziell die Maedchen dazu zu bringen erst die Schule zu beenden und etwas zu lernen und danach an Familie zu denken (nicht wenige brechen die Schule ab, haben Kinder in sehr jungem Alter und keine Bildung). Ich hielt also an zwei Schulen einen Vortag (in Englisch) ueber meine schulische Laufbahn, meinen Job und ueber meine verschiedenen Reisen. Die Schueler waren sehr interessiert und stellten viele Fragen zum Leben in Europa und was ich so erlebt habe auf meinen Reisen. Deren Begeisterung laesst hoffen, dass so viele Schueler wie moeglich den Weg ueber die Schule – Ausbildung – Arbeit (Geld verdienen) in ein besseres Leben finden.
 
 
Die drei Wochen in dem Projekt gingen viel zu schnell vorbei. Ich habe viel ueber mich selbst gelernt (mit Kindern zu arbeiten ist was anderes als Geophysiker) und moechte die Zeit nicht missen. Ich bin auch davon ueberzeugt, dass die Organisation, bei welcher ich tätig war das Geld an den richtigen Stellen einsetzt und es beduerftigen Kindern zugute kommt. Ich kann das Projekt in der Kindertagesstätte auf Roatan nur empfehlen.
 

-------------------
Sportprojekt in Kombination mit Kinderheim in Tegucigalpa und Roatan

In einem unbekannten Land. Honduras ist anders – und das macht es reizvoll
 
Warum ausgerechnet Honduras? Das war die meistgestellte Frage, nachdem ich in meinem Bekanntenkreis davon erzählt habe, dass ich mich für das Freiwilligenarbeitsprojekt in gerade diesem Land entschieden habe. Und für mich gab es gute Gründe, die sich auch im Nachhinein als solche erwiesen haben.

Nachdem ich meinen Job gewechselt habe und zwischen Ende der alten und Beginn der neuen Arbeitstelle noch viel Zeit hatte, kam eine solche „Auszeit“ sehr gelegen für mich. Da ich mich für mich für Fußball interessiere und auch selbst aktiv spiele, wurde ich auf das Fußballassistenztrainer-Projekt von SWHO aufmerksam. Das war nur ein Grund, warum ich in Honduras gelandet bin. Ein anderer war, dass ich für gewisse Zeit raus aus meiner Komfortzone und ein Land kennenlernen wollte, dass vom Wohlstand her nicht so gut dasteht wie Deutschland. Und ich wollte einfach Gutes tun. Da das Fußball-Projekt nicht allzu viel Zeit in Anspruch genommen hat, habe ich  dazu zusätzlich dazu mit Kindern in einem Kinderheim in der Hauptstadt Tegucigalpa und einer Organisation für Kinderbetreuung auf der Insel Roatan gearbeitet.

Für mich war immer klar, dass ich mich neben der Karibikinsel Roatan auch in Tegucigalpa leben wollte. Und das empfehle ich auch jedem, der sich für die Arbeit in Honduras entscheidet. Wer das Land wirklich authentisch erleben und sich darauf einlassen möchte, der muss in Tegucigalpa gewesen sein. Die Stadt ist laut und hektisch, sie ist an manchen Stellen auch schmutzig und man sieht hin und wieder Armut. Allerdings begegnen die lebensfrohen Latinos einem unglaublich herzlich, allein dafür lohnt sich der Aufenthalt in Tegucigalpa. Grundsätzlich habe ich im Vorfeld mit mehr Armut gerechnet, nachdem ich mich auf verschiedenen Internetseiten informiert habe. Es empfiehlt sich, einfach ohne Erwartungen diese Stadt kennenzulernen, so wird man auch sicher nicht enttäuscht. Beim Blick ins Internet, ist beim Stichwort „Tegucigalpa“ immer von Kriminalität zu lesen. Ich kann sagen, dass ich zu keiner Zeit eine brenzlige Situation erlebt habe.  Allerdings heißt das nicht, dass es hier keine Kriminalität gibt. Man muss sich einfach an gewisse Dinge und Regeln halten, wenn man weitestgehend sicher leben möchte.

Im krassen Gegensatz dazu steht Roatan. Hier erwarten einen Traumstrände, eigentlich durchgehend sonniges Wetter und ein lockeres, unbeschwertes Inselleben. Mit Honduras hat das alles aber so viel nicht mehr direkt zu tun, vergleichbar so viel wie Mallorca mit Spanien.  Auf Roatan boomt der Tourismus, viele Amerikaner leben hier und machen Urlaub, Amtssprache ist Englisch. Meinen Aufenthalt in Honduras habe ich aufgeteilt, einen Monat in Tegucigalpa und einen Monat in Roatan. Das würde ich auch immer wieder so machen.

Zurück zur Arbeit und nach Tegucigalpa. Mein Fußballprojekt habe ich nach kurzer Zeit leider wieder beendet. Da ich in Deutschland nur einen kurzen Spanisch-Crashkurs absolviert hatte, konnte ich mit den ungenügenden Sprachkenntnisse nichts ausrichten. Und so empfehle ich auch jedem anderen, ergänzend zu dem Spanischkurs vor Ort in Honduras bereits im Voraus die Sprache zu lernen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es einfach sehr schade ist, mit den Menschen auf der Straße oder den Kollegen in den Projekten nicht ausgiebig kommunizieren zu können. 

So habe ich mich auf die Arbeit mit Kindern konzentriert und konnte dadurch – um das vorwegzunehmen - einige wertvolle Erfahrungen sammeln können. Männer sind in diesem Projekt eher eine Ausnahme. Da ich mich gerne mit Kindern beschäftige, war die Aufgabe interessant – und einfach was ganz anderes, da ich im „normalen“ Leben als Journalist arbeite. Im Kinderheim in Tegucigalpa habe ich hauptsächlich beim Sportunterricht mitgeholfen und die Betreuer unterstützt. Jeder Junge und jedes Mädchen, das hier lebt, steht für ein Schicksal. Der Umgang untereinander ist hin und wieder mal rauer und dennoch besitzt jedes Kind ein großes Herz. Die Aufmerksamkeit und Herzlichkeit, die man ihnen schenkt, bekommt man auf jeden Fall doppelt und dreifach zurück.

Andere Anforderungen wurden an die Arbeit auf Roatan gestellt. Hier war ich in einer Betreuungseinrichtung für Kinder eingesetzt, wo die Kinder den Tag verbringen, während die Eltern arbeiten. Man ist vielfältig gefordert - Spiele spielen, Essen ausgeben, beim Anziehen helfen usw. Es empfiehlt sich, bereits im Vorfeld Gedanken zu machen, was man genau mit den Kindern machen möchte. Das kann vom Englischunterricht, über Gitarre spielen, basteln bis hin zur Sportstunde gehen. Die Mitarbeiter stehen Ideen sehr offen gegenüber und die Kinder freuen sich, wenn sie Beschäftigung und Spaß haben.
 
Wenn ich ein Fazit von der Zeit ziehe, kann ich sagen, dass Honduras absolut anders ist. Und genau das lohnt sich kennenzulernen und zu erleben.
 
----------------------------------
Medizinisches Engagement in Tegucigalpa - Volunteer Carolina aus Deutschland

„Honduras? Wo liegt das eigentlich?“ -  Das war eine der ersten Fragen, die ich mir vor meinem Aufenthalt hier gestellt habe. Eigentlich wusste ich weder wo das Land genau liegt, noch wusste ich viele andere Dinge darüber. Der erste Teil meines Aufenthaltes ist mittlerweile vergangen. Nächste Woche geht es dann auf die Insel Roatan, wo ich den zweiten Teil meines Aufenthaltes verbringen werde. Nun möchte ich über die vielen Erfahrungen, die ich auf meiner bisherigen Reise gemacht habe, berichten.

„Warum Honduras?“ - Diese Frage habe ich zu Hause wie hier nun schon unzählige Male gehört. Nach meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin wollte ich die Gelegenheit nutzen, ein anderes Land kennenzulernen, Spanisch zu lernen und gleichzeitig einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen. Auch die Arbeit in einem Land kennenzulernen, das so anders als Deutschland ist, hat mich gereizt, hierher zu kommen. So machte ich mich also auf den Weg über Amsterdam und Atlanta nach Tegucigalpa. 

Die Gastfamilie
Das erste, was ich nach meiner Ankunft hier kennenlernte, war natürlich die Gastfamilie. Das Haus der Familie liegt in der Colonia La Joya, im Südosten der Stadt. Ich wohne hier bei einer honduranischen Familie, die aus einer Mutter mit ihren beiden Kindern besteht. Dort wurde ich gleich sehr herzlich in Empfang genommen. Da ich am Anfang nur einige wenige Wörter Spanisch verstand, gestaltete sich die Verständigung in den ersten Tagen natürlich entsprechend schwierig. Da ich mich auch nicht auf Englisch verständigen konnte und somit auf das Spanischsprechen angewiesen war, lernte ich die Sprache natürlich umso schneller und einfacher. Missverständnisse blieben trotzdem nicht aus, konnten aber meist doch schnell geklärt werden. 

Tegucigalpa
Auf den ersten Blick, für mich etwa die erste Woche, war Tegucigalpa vor allem chaotisch, laut und schmutzig. Natürlich ist es das irgendwie immer noch, aber seitdem ich mich an den Rhythmus und das Leben der Straße gewöhnt habe, macht es wirklich Spaß. Busse und Taxis fahren hier zum Beispiel auch von bestimmten Punkten ab, haben aber keine festen Zeiten und Routen, man muss eben wissen, wo sie abfahren und wo man aussteigen möchte. Oft fahren sie auch unterschiedliche Strecken, wenn der Verkehr auf einer Straße zu dicht ist. Zwar sind gerade die Taxis häufig in einem sehr fragwürdigen Zustand, aber mit der richtigen Musik, die laut durch das Taxi schallt, wird auch diese Fahrt zu einer lustigen Unternehmung. Auch als Fußgänger muss man wirklich gut aufpassen, häufig gibt es keine Bürgersteige, Autos achten nicht auf Fußgänger und Ampeln gibt es nur selten, für Fußgänger gar nicht. Aber auch das wird schnell zur Normalität, sodass ich nach relativ kurzer Zeit das Gefühl hatte, mich sicher und frei durch die Stadt bewegen zu können. Man muss ihre Regeln nur kennen. Natürlich ist grade im Stadtzentrum die Armut des Landes sehr sichtbar, fährt man einige Kilometer weiter raus, mit riesigen Malls, sieht man deutlich die ganz andere Seite. Für mich hat vor allem das Zentrum mit seinen vollen, manchmal unordentlichen und engen Geschäften und dem lebendigen Treiben seinen Reiz. Um diese Stadt genießen zu können, muss man sich auf sie einlassen. 

Das Krankenhaus und die Arbeit
Hier in Tegucigalpa arbeite ich im „Hospital General San Felipe“, welches ein teils öffentliches, teils privates Krankenhaus in der Stadt ist. Es gibt Platz für knapp 290 stationäre Patienten in verschiedenen Fachbereichen, sowie verschiedene ambulante Einrichtungen. Genauer gesagt arbeite ich auf der pädiatrischen Station, die Platz für 15 Patienten im Alter von 0-18 Jahren hat. Die meisten Kinder, die dort betreut werden, leiden an Magen-Darm-Erkrankungen oder Erkrankungen der Atemwege. Es werden jedoch auch andere Kinder mit verschiedenen chirurgischen und anderen pädiatrischen Erkrankungen betreut. Unter den vielen auch in Deutschland bekannten und häufigen Erkrankungen, stieß ich hier auch auf Krankheiten, die ich vorher nur aus den Lehrbüchern kannte. Darunter tropische Krankheiten wie das Dengue-Fieber, das sehr verbreitet ist und andere Infektionserkrankungen wie Tuberkulose und Hepatitis B, die bei uns besonders bei Kindern sehr selten sind. Da das Hospital ein teils öffentliches ist und in diesen die finanziellen und materiellen Mittel sehr knapp sind, ist die Versorgung der Kinder dort ein großes Problem. Wenn es ein Medikament zum Beispiel nicht gibt, dann müssen die Eltern dies selbst aus einer Apotheke besorgen und bezahlen. In unserem Gesundheitssystem ist dies bei herkömmlichen Medikamenten kaum vorstellbar. Häufig sind die Medikamente auch Proben oder Spenden der Hersteller. In die öffentlichen Krankenhäuser des Landes kommen häufig Menschen, die zum Teil von großer Armut betroffen sind, weshalb es auch viele Patienten gibt, die neben ihrer akuten Erkrankung unter chronischer Mangelernährung leiden. Auch die Betreuung dieser Kinder war für mich etwas neues, da diese Art von Ernährungsstörungen bei Kindern in Deutschland kaum vorkommt. Anders als in den meisten Krankenhäusern in Deutschland arbeiten auf den Stationen fast ausschließlich sogenannte „Enfermeras auxiliares“ also Krankenpflegehilfpersonal mit einer 2-jährigen Ausbildung. Sie unterstehen einer „Enfermera licenciada“, vergleichbar mit einer examinierten Krankenschwester. Somit gehöre ich hier mit meiner Ausbildung zu den wenigen „licenciadas“, die vor allem eine Art Stationsleitung darstellen.

Da ich mich am Anfang nur wenig mit dem Personal und den Patienten und Eltern verständigen konnte, konnte ich dementsprechend wenige Aufgaben wirklich selbstständig durchführen, weshalb die ersten Wochen eher langatmig waren. Nach etwa der Hälfte der Zeit aber konnte ich viele Aufgaben komplett selbstständig durchführen. Zu den Aufgaben gehört zum Beispiel die Begleitung der ärztlichen Visite am Morgen, das anschließende Ausarbeiten der Visite, die Koordination des Hilfspersonals, das Schreiben eines täglichen Berichtes und einiges mehr.

Die Arbeit des Hilfspersonals, als auch die der Assistenzärzte und Studenten, die auch Anordnungen schreiben dürfen, müssen sehr genau kontrolliert werden, da sehr häufig Flüchtigkeitsfehler passieren, die jedoch für die Patienten von großer Bedeutung sein können. Somit kommt den Krankenschwestern eine sehr große Verantwortung zu.

Insgesamt ist die Arbeit sehr schwer mit der in Deutschland vergleichbar. Die Arbeit am Patientenbett und die direkte Pflege sind sehr eingeschränkt, da die Mütter der Kinder 24 Stunden anwesend sein müssen, um sich um die Kinder zu kümmern. Viele Aufgaben, die in Deutschland selbstverständlich durch das Pflegepersonal durchgeführt werden, sind hier ärztliche Aufgabe. Natürlich stellt auch das hygienische Arbeiten ein großes Problem dar, die Krankenschwestern haben eine große Aufgabe darin, die Eltern der Patienten in hygienischen Maßnahmen zu schulen. Anders als bei uns gibt es auch kaum Informationen in schriftlicher Form, da viele Eltern nicht lesen und schreiben können. 
 

Der Sprachkurs
Nachdem der Start in den Sprachkurs mit einer etwas unzuverlässigen Lehrerin, die nicht genau wusste, was mit mir anzufangen war, etwas holprig gewesen war, konnte ich sehr schnell zu einer anderen Lehrerin wechseln. Mit Patricia konnte das Spanischlernen dann so richtig losgehen. Jeden Tag nach der Arbeit fuhr ich also in die Colonia Kennedy zum Unterricht. Der Mix aus Grammatik, Sprechen, Lesen und Hören machte das Lernen sehr einfach und interessant. Schnell war mir klar, dass ich den Kurs weiterführen wollte. Auch spontan war das überhaupt kein Problem. Ich glaube, so günstig wird man in Europa keinen Sprachkurs als Einzelunterricht bei einer gut vorbereiteten und professionellen Lehrerin bekommen. Insgesamt habe ich die gesamte Zeit hier in Tegucigalpa für den Kurs genutzt, auch wenn mit der Arbeit die Tage sehr lang waren.  

Ausflüge
Während meiner Zeit in Tegucigalpa habe ich verschiedene Ausflüge unternommen. In der ersten Woche ging es nach Santa Lucia und Valle des Angeles, zwei kleinere Dörfer, die ganz in der Nähe der Hauptstadt liegen und doch völlig anders sind. Vor allem die Ruhe, die man nach ein paar Tagen das erste Mal wieder hört, ist eine schöne Abwechslung. Auch den Menschenmassen und dem Müll auf der Straße kann man für kurze Zeit entkommen.
Die Woche darauf ging es dann für einen Kurztrip nach La Ceiba, eine Stadt an der Nordküste ca. 7 Busstunden von Tegucigalpa entfernt. An diesem Wochenende sollte dort die „Feria de San Isidro“ stattfinden, eine Art Karnival mit Straßenumzug. Obwohl die Fahrt dorthin sehr anstrengend war, und gleich am nächsten Tag die Heimreise anstand, hat sich die Reise doch gelohnt. Auf der Busfahrt allein kann man schon viel vom Land sehen, von verschiedenen Dörfern und Landschaften.

Ein anderes Wochenende sollte es dann nach Copán Ruinas gehen, wo einige bekannte Maya-Stätten zu bestaunen sind. Auch diese Reise dauerte etwa 7-8 Stunden im Bus. Copán Ruinas ist eine kleine Stadt nahe der guatemalischen Grenze, die im Gegensatz zu Tegucigalpa eher touristisch ist. Das hieß, dass ich eigentlich zum ersten Mal hier auf andere Reisende und Rucksacktouristen gestoßen bin. Wir haben in einem kleinen Hostel übernachtet, der Ort ließ sich sehr gut zu Fuß erkunden und die Maya Ruinen waren auch fußläufig erreichbar. Auch diese Stadt ist eine nette Abwechslung zu Tegucigalpa, es ist ruhig, sicher und sogar möglich, auch in der Nacht noch zu Fuß zum Hostel zu laufen. Sogar eine deutsche Kneipe gibt es dort, in der der Wirt selbstgebrautes Bier und selbstgemachte Bratwurst verkauft, sie heißt „Sol de Copán“ und ist bei vielen Touristen sehr beliebt.
Aber auch in Tegucigalpa gibt es einige Orte, die sehr sehenswert sind, wie das Museo para la Identidad Nacional oder die Basílica de Suyapa.
 
Soweit einige meiner Erfahrungen meiner bisherigen Reise, natürlich nicht vollständig, ich denke, dann könnte ich ein ganzes Buch schreiben. Morgen geht es dann mit dem Bus nach La Ceiba und von dort nach Roatan. Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht.

---------------------
Einsatz im Hospital San Felipe, Tegucigalpa

Ich habe mich entschieden einen Einsatz in einem honduranischen Spital zu leisten, da ich Personen helfen wollte, die die Hilfe tatsächlich auch benötigen. Aufgrund der Informationen, welche ich vor der Abreise von Eliane erhalten habe, wusste ich, dass die Arbeit in Honduras nicht mit derjenigen in Europa vergleichbar ist. Es wurde mir beispielsweise erwähnt, dass es an Medikamenten, Nadeln, Desinfektionsmitteln, etc fehlt.
Dies wurde mir dann auch sofort bewusst und klar, als ich im Spital ankam. Es fehlt an fast allem. Ich hatte noch die Gelegenheit ein paar Tage im Hospital Escuela zu arbeiten. Dort war die Knappheit an Mitteln noch stärker spürbar. Ich war überrascht und erstaunt, wie die honduranischen Krankenschwestern und Ärzte immer wieder improvisieren müssen. Flexibilität ist gross geschrieben. Auch braucht es ein grosses Selbstengagement von Seite der Helferinnen, wie mich. Aber genau dieser Herausforderung wollte ich mich stellen. Es erscheint alles auch total unorganisiert. Wenn ich dies mit meiner Arbeit in Deutschland vergleiche, dann sind dies Tag und Nacht.

Ich bin der Organisation SWHO sehr dankbar, dass sie mir diesen Aufenthalt ermöglicht haben und ich dadurch sehr wertvolle Erfahrungen sammeln konnte, welche mir in meiner Heimat sehr zu gute kommen werden. Wichtig ist für alle zukünftigen Volunteers, dass sie ihre Arbeitskleidung aus dem Spital des Heimatlandes mitbringen. Eliane hat dies mir gegenüber zwar erwähnt gehabt, doch ich brachte nur 2 Stück mit :-) Da ich jedoch in der Gastfamilie nur 1x pro Woche waschen konnte mit einer Waschmaschine, musste ich meine Arbeitskleidung fast täglich von Hand auswaschen :-) Eine Waschmaschine ist in den honduranischen Familien keinen Standard wie wir es kennen in Europa. Es gibt ein Waschbrett und kaltes Wasser. Die Kleider werden jedoch erstaunlich sauber, was ich nie gedacht hätte, aber der Aufwand war mir dann doch zu gross. Als Tipp an alle Zukünftigen Helferinnen und Helfer: nehmt genug Arbeitskleider mit :-)

Meine Gastfamilie war ein Glücksgriff. Es war ein 3 Generationen-Haushalt. Alle Gastfamilien-Mitglieder war sehr herzlich und empfingen mich von Anfang an mit offenen Armen. Ich fühlte mich wie eine eigene Tochter und nicht als "Fremde". Wir verbrachten viel Zeit zusammen in der Küche oder im Wohnzimmer. Dadurch konnte ich tagtäglich meine Spanischkenntnisse anwenden und verbessern. Niemand in meiner Familie konnte fliessend Englisch. Dies kam mir sehr zugute.

Am Ende meines Aufenthaltes reiste ich in den Norden des Landes. Nach Puerto Cortes und La Ceiba. Es zog mich dann weiter nach Roatan. Roatan ist eine der 3 Inseln im Norden des Landes. Die Strände in West Bay sind ein Paradies. Dort genoss ich die letzten Tage, bevor ich wieder zurück nach Deutschland reiste. Ich habe die honduranische Kultur, die Menschen und ihre Fröhlichkeit sehr ins Herz geschlossen. ich werde sie sehr vermissen.



---------------------
Volunteering in Tegucigalpa & Roatan, Kinderheim-Projekt

Meine Zeit in Honduras - Erfahrungsbericht von Sven aus der Schweiz

Nach einer sechsmonatigen Reise in Süd- und Zentralamerika begann mein zweimonatiges Projekt in Honduras. Zunächst in Tegucigalpa, die leicht hektische, doch authentische Haupstadt von Honduras. Ich wohnte dort in einer Gastfamilie im Barrio La Joya, die Mutter und die zwei kleinen Kinder begrüssten mich superherzlich und somit fühlte ich mich schon von Beginn an sehr wohl dort. Ich arbeitete 20 Minuten Fussmarsch entfernt im Barrio Kennedy in einem Kinderheim welches sich IHNFA nannte. Da Weihnachten anstand, gab es täglich ein vom Heim organisiertes Programm mit verschiedenen Musikgruppen und Künstlern. Ich versuchte dort Unterstützung zu leisten und zwischen den Programmen Fussball mit den Jungs zu spielen. Nach zehn Tagen in Tegucigalpa begannen die Weihnachten und ich hatte die Möglichkeit zu reisen bis die Arbeit im neuen Jahr wieder begann. Ich fuhr zusammen mit einem anderen Feiwilligen aus Deutschland nach Copán, wo sich eine Mayastätte befindet. Aufgrund des Epochenwechsels im Mayakalender, konnten wir dort ein Fest über mehrere Tage geniessen. Danach gingen wir nach Roatán, eine zu Honduras gehörende Insel im Karibischen Meer. Wir hatten dort noch eine Woche frei bis im Januar unsere Arbeit in einer Kindertagesstätte begann. In dieser Zeit legten wir uns an die Strände, wir besichtigten die Städte, wir wanderten und genossen die Natur, gingen Abends aus in die verschiedenen Bars und Clubs und feierten schlussendlich auch Silvester dort. 

Anfang Januar begann das für mich sechswöchige Projekt in der Kindertagesstätte in Coxen Hole (Roatan). Wir wurden sehr herzlich empfangen und besprachen sofort unsere möglichen Tätigkeiten. Wir entschieden uns, dass wir morgens mit den Kindern arbeiten werden und ihnen Basteln, Englisch und Sport unterrichten werden und dass ich am Nachmittag Gitarrenunterricht durchführen werde. Ich begleitete dazu die Chefin vom Hort zu zwei lokalen Radiosendern um die „Isleños“ vom Gitarrenspiel zu überzeugen :). Schliesslich kamen sechs Musikinteressierte Jugendliche vorbei, welche ich jeden Tag zwei Stunden unterrichtete. Die Arbeit mit den Jugendlichen am Nachmittag und den Kindern morgens gefiel mir sehr gut, die Kinder schienen sich jeden Morgen zu freuen als wir das Haus betraten, sie hatten Spass am Programm und machten Fortschritte. Der Umgang der Angestellten mit den Kindern war respektvoll, herzlich und geduldig. Zudem brachten sie den Kindern viel im Umgang mit Mitmenschen und allgemeine moralische Werte bei. 
Ich hatte eine unglaubliche Zeit in Honduras, lernte viele Leute kennen, hatte viel Spass bei der Arbeit, konnte die Natur geniessen und mich wohl fühlen in dieser sehr herzlichen und hilfsbereiten Kultur. Vermutlich habe ich durch die Reise einen etwas objektievere Sicht auf „unser“ Leben und kann vieles mehr schätzen und hoffentlich auch einiges ändern.




---------------------

Einsatz im staatlichen KINDERHEIM in Tegucigalpa

Erfahrungen von Miriam (Deutschland) in Tegucigalpa

Als ich den Leuten zu Hause in Deutschland von meinem geplanten Aufenthalt in Honduras erzählte, bekam ich ganz unterschiedliche Reaktionen. Zum einen war eine der vielen Fragen „ Honduras? Wo liegt das genau? Afrika?“, aber auch „Was ? Da soll es doch so gefährlich sein. Ich habe da so eine Dokumentation gesehen, ohje…“, bekam ich in den Monaten vor meiner Abreise sehr oft zu hören. Aber eigentlich bewunderten mich alle dafür, dass ich dieses Abenteuer eingehe.

Nach einer problemlosen Anreise über Atlanta kam ich endlich in Tegucigalpa an. Nun sollte sich zeigen ob meine Vorstellungen mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Aber jetzt weiß ich, dass man sich Honduras niemals richtig vorstellen kann, man muss hier herkommen um es wirklich zu erleben.

Der für deutsche Verhältnisse mehr als chaotische Verkehr, der Lärm, einfach alles ist anders als Deutschland. Doch das ist es was mich vom ersten Moment an Honduras fasziniert hat.

Nachdem Cesar mich am Flughafen in Empfang genommen hat fuhren wir gemeinsam in meine Gastfamilie. Im Laufe des verbleibenden Tages habe ich dann auch alle kennengelernt. Teresa, Javier, Rosy, Gaby und Fabianna. Sie haben mich sofort aufgenommen und ich habe mich vom ersten Moment an sehr wohlgefühlt. Ich habe mich schnell an Tegucigalpa gewöhnt. Das Schreien der Verkäufer die durch die Gassen laufen, der frühe Einbruch der Dunkelheit, die Polizisten die selbstverständlich mit Schusswaffen durch die Straßen laufen…Das alles ist mir nun nach der Hälfte meiner Zeit hier, nicht mehr fremd. Von der Unsicherheit, von der man im Internet überall zu lesen bekommt, habe ich bis jetzt noch nichts zu spüren bekommen. Vor allem weil ich mich an die festgesetzten Regeln halte: Nach Einbruch der Dunkelheit am besten nicht mehr durch die Straßen laufen, erst recht nicht alleine; keine Wertgegenstände offen zeigen und nicht in die Busse einsteigen.

Nun zum Wichtigsten : Meine Arbeit im Kinderheim IHNFA
Ich bin immer noch jeden Tag überwältigt wie schnell die Kinder mich ins Herz geschlossen haben. Wenn sie auf mich zu rennen um mir ihre Arme um den Körper zu schlingen, ist alles was mich vielleicht bedrückt wie weggeblasen. Die Kinder dort haben mit ihrer Fröhlichkeit und mit ihrer Liebe für mich, mein Leben verändert. Da das Kinderheim nicht viel Geld hat, gemessen an den deutschen Standarts, haben auch die Kinder nicht viel, aber trotzdem sind sie so glücklich und begeistert.

Ein typischer Tag im Kinderheim sieht so aus, dass erst zusammen gesungen wird und danach begleite ich die Kinder meiner Gruppe (5-12 Jahre) zum Unterricht und helfe ihnen bei ihren Aufgaben. Nachmittags ist dann entweder Musikunterricht geplant oder wir spielen zusammen. Erstaunlicherweise lieben es die Kinder wenn ich ihnen vorlese, wahrscheinlich weil mein Spanisch so lustig klingt. Im Kinderheim sind alle eine große Familie, von der ich schnell ein Teil geworden bin. Ich weiß, dass ich die Kinder aber auch die Betreuer und Betreuerinnen sehr vermissen werde, wenn ich wieder zu Hause in Deutschland bin

Ich bin so froh, dass ich hierhergekommen bin und die Kinder kennenlernen konnte.

Es sind vor allem die Menschen die meinen Aufenthalt hier prägen. Ich habe viel gelernt, zum Beispiel die honduranische Gelassenheit aber auch das zu schätzen was man hat. Dank meiner Gastfamilie kann ich ein honduranisches Leben leben und fühle mich nicht als eine Fremde hier in Zentralamerika. Jeder einzelne meiner Familie hier ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich werde meine Zeit hier mit ihnen niemals vergessen.

Mein Aufenthalt hat mich viel selbstbewusster und stärker gemacht. Ich bin so froh, dass ich diese Entscheidung getroffen habe, meine Erfahrungen hier sind unglaublich.

Man muss herkommen um Honduras wirklich erleben zu können und auch verstehen. Oft fehlen mir die richtigen Worte wenn ich meiner Familie und meinen Freunden beschreiben will, wie Honduras wirklich ist. Mich hat das Land eingenommen und ein Teil von mir wird wohl immer hier sein.
 
Ein riesengroßes GRACIAS an alle die meinen Aufenthalt hier zu dieser einzigartigen Erfahrung machen : Teresa, Javier, Rosy, Gaby, Fabianna, Eliane, Rina, Cesar.

-------------------------

PRAKTIKUM BANKEN/MIKROFINANZIERUNG

Stephan aus Deutschland

Ich hatte aufgrund meines Jobwechsels den August 2012 frei. Statt Urlaub oder wie eine Freundin sagte, “Dann kannst du ja abhartzen” wollte ich gerne ins Ausland und etwas Sinnvolles machen sowie neue Erfahrungen sammeln. Zentralamerika hat mich immer schon gereizt und ich dachte mir, dass ich dort ideal meine Idee umsetzen kann. Bei der Suche nach einem Projekt habe ich mehrere Organisationen in Guatemala, Honduras, Nicaragua und Belize gefunden, die vor allem Arbeit mit Kindern vermittelt haben. Da ich erst Ende Juni von der bevorstehenden Arbeitsunterbrechung im August erfahren habe, war die Planung und Umsetzung in meinem Fall sehr spontan. Bei der Organisation SWHO habe ich letztendlich genau das gefunden was ich gesucht habe: eine absolut individuell auf mich zugeschnittene Planung. Es gab keine fixen Anreisetermine oder andere starre Vorgaben,  Customizing würde man im Marketing wohl dazu neudeutsch heute sagen. Als dann auch noch Kontakte zu einer honduranischen Bank im Bereich Mikrokredite bestand, war für mich klar, dass ich der SWHO mein Vertrauen schenken wollte. Als gelernter Banker und mit erweiterten Anfängerkenntnissen im Spanisch waren die Voraussetzungen für das Arbeiten in einer Bank natürlich nicht so schlecht.

Ich bin dann an einem Samstag Abend Ende Juli 2012 um 20:50 Uhr Ortszeit in Tegucigalpa, der Hauptstadt Honduras, angekommen und wurde gleich von Cesar in Empfang genommen. Wir fuhren direkt zur Gastfamilie, wo ich mein Zimmer bezogen habe. Am nächsten Tag ging es gleich zum Frühstück mit der Gastfamilie in ein französisches Café, von dort aus zur nahe gelegenen Villa Olimpica, einer Sportanlage, die jedem Bürger der Stadt für diverse Sportarten zur Verfügung steht. Nachmittags kam dann Eliane um mir eine erste Orientierung zu geben. Am Montag begann dann mein erster Arbeitstag in einer Bank, die sich auf Mikrokredite sowie auf KMU (kleine und mittlere Unternehmen) spezialisiert hat. Nach einer Vorstellung in allen vier Stockwerken gab es eine kleine Schulung über die Bank sowie über die einzuhaltenden Regeln. Die ersten drei Tage habe ich damit verbracht, die strategische Planung, die 2010 auf 51 Seiten definiert wurde zu aktualisieren. Hier war viel Internetrecherche gefragt,  beispielsweise habe ich die Volkswirtschaftlichen Rahmendaten aktualisiert aber auch viele Informationen der Comision Nacional de Bancos y Seguros genutzt. Durch diese Tätigkeit konnte ich mir reinen sehr guten Überblick über die Rahmendaten sowie über die Bank und ihre Mitbewerber verschaffen. Am Freitag habe ich dann eine Kollegin begleitet, die die “Beratungen” der Mitbewerber getestet hat um einen Überblick über die Bedingungen und Konditionen der Mitbewerber zu erhalten. Am Montag ging es dann mit der Analyse am Schreibtisch eines speziellen Mitbewerbers weiter. Hier habe ich sämtliche Informationen in einer Powerpoint-Präsentation zusammengefasst, die dann bei einer Sitzung am Dienstag eingesetzt wurde. Die folgenden Tage waren dann dem Vertrieb gewidmet, der sich gänzlich von dem Bankenvertrieb in Deutschland unterscheidet.  Ich habe in diesen Tagen an der Seite eines Koordinators, der für fünf bis sechs Bankfilialen zuständig ist, verschiedene Filialen besucht. Mein erster Tag im Vertrieb führte mich in die Colonia Kennedy. Hier sind wir zusammen mit dem Leiter der Filiale raus zum Kunden gegangen. Bei den Kunden handelt es sich um Mikrokreditkunden, die zum Teil nur kleine Stände mit Waren haben, zum Teil aber auch größere Stände oder Geschäfte  mit Obst und Gemüse oder Kleidung. Weiterhin haben uns die Promotoren sowie die Assessoren begleitet. Die Aufgabe  des Promotors besteht darin, neue Kunden für die Bank zu finden, die dann an den Assessor übergeleitet werden. In der Form wäre die Neukundengewinnung bei uns in Deutschland doch eher ungewöhnlich. Nach einem interessanten Tag in der Colonia Kennedy war für Mittwoch dann ein Tag bei der Filiale in Danli (ca. 105 km entfernt von Tegucigalpa) geplant. Abfahrt war 6 Uhr morgens. Nach einer Fahrtzeit von ca. 1h 45min. waren wir dort, von dort aus waren es nur noch 20 Minuten nach Nicaragua. Diese Tagestour war für mich das beeindruckendste Erlebnis. Nach einem kurzen Zwischenstop in der Filiale ging es raus zum Kunden. Diesmal aber nicht wie in der Stadt laufend sondern mit einem Allradfahrzeug. Die Wege sind kaum befestigt, wir mussten mehrere kleine Flüsse durchqueren. Nach ca. 1,5h Fahrtzeit und einem einmaligen Ausblick haben wir dann das erste Dorf erreicht. Hier haben wir sowohl Kunden besucht als auch potenzielle neue Kunden auf Empfehlung bestehender Kunden besucht. Beeindruckt hat mich hier insbesondere die Einfachheit, wie die Menschen leben in Kombination mit der Offenheit und dem Interesse, das uns entgegen gebracht wurde. Nach dem Besuch zweier weiterer Dörfer sind wir dann wieder nach Tegucigalpa zurück gefahren. Den Rest der Woche habe ich mit dem Koordinator weitere Filialen in der Stadt besucht. Einen Vormittag habe ich einen Promotor begleitet, der in einem Vorort der Stadt von Tür zu Tür gegangen ist und die Bank und die Produkte vorgestellt hat. In Deutschland würde das wohl abfällig als „Klinkenputzen“ bezeichnet, ich habe es aber aufgrund der äußerst positiven Reaktion der potenziellen Neukunden überhaupt nicht so empfunden. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und sofern Bedarf vorhanden war weitere Informationen zu geben. Die letzte Woche habe ich dann überwiegend in der Kreditabteilung verbracht und mir die Prozesse der Kreditprüfung näher angeschaut. Am Donnerstag bin ich dann noch einmal mit zu einer weiter entfernt gelegen Filiale gefahren in Juticalpa und Catacama im Bundesstaat Olancho. Die 174 km Entfernung haben wir in ca. 3h überwunden. Nach einer kurzen Besprechung mit der gesamten Mannschaft in der Filiale ging es auch wieder raus zum Kunden.

Durch meine vorhergehende berufliche Tätigkeit in einer Bank in Deutschland und mit den Erkenntnissen  aus meinen drei Wochen über die Prozesse und Abläufe konnte ich der Bank einige Ideen zum Abschluss mit auf den Weg geben, was man in den Prozessen und Abläufen ändern und optimieren könnte.

 Insgesamt denke ich, dass durch meinen Aufenthalt eine Win-Win Situation erzielt wurde. Ich konnte hautnah erleben, wie es ist, fernab von zu Hause und fernab dem Komfort der eigenen Wohnung sowie des eigenen Autos an einem völlig anderen Platz der Welt zu arbeiten, der Bank habe ich durch meine Tätigkeit in der Planung sowie meiner Zusammenstellung der Ideen, mit denen der betriebliche Ablauf optimiert werden kann  neue Impulse gegeben um zukünftig noch optimaler aufgestellt zu sein.

Die beiden Wochenenden habe ich genutzt um das Land kennen zu lernen. Am ersten Wochenende habe ich am Samstag das Valle de Angeles sowie Santa Lucia besucht. Am Sonntag bin ich dann mit dem Bus auf eine Tagestour an den Pazifik nach San Lorenzo gefahren. Die Busfahrt dauerte ca. 2,5 h, vor Ort habe ich mir dann von einem netten Taxifahrer alles zeigen lassen und bin noch mit einem Boot auf dem Pazifik gefahren.

Das zweite Wochenende habe ich mir vorgenommen an die Küste im Norden, nach La Ceiba zu fahren. La Ceiba ist von Tegucigalpa ca. 400 km entfernt. So habe ich am Samstag früh um halb 8 den Bus genommen und war um 14:30 Uhr da. Als Unterkunft habe ich ein Hostal gewählt, mit der Hoffnung auch andere jüngere Reisende zu treffen. So war es dann auch, nachdem ich mir am Samstag mit einer Gruppe von jungen Kanadiern, die im gleichen Hostal untergekommen sind, La Ceiba angeschaut habe bin ich mit der gleichen Gruppe am Sonntag um 7 Uhr morgens zu den Cayos Cochinos, einer Ansammlung von vielen kleinen Inseln in der Karibik aufgebrochen. Die Überfahrt mit einem kleinen Boot dauerte ca. 1,5 h. Die Schönheit dieser einmalig gelegenen Inseln war einfach überwältigend. Nach der Rückkehr am 15 Uhr in La Ceiba habe ich dann den Bus um 16 Uhr zurück nach Tegucigalpa genommen, wo ich dann gegen 23.30 Uhr recht kaputt aber sehr zufrieden wieder zu Hause angekommen bin.
Ich bin sehr zufrieden mit meinem „Projekt“. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mir hat die Kombination aus Freizeit und Arbeiten sehr gut gefallen. Ich hatte den Eindruck, mich gut eingebracht zu haben, aber auch viel mitgenommen zu haben. Am tollsten fand ich die Menschen, die ich getroffen habe, meine Kollegen, aber auch viele andere, die immer absolut offen und interessiert waren.  Danke auf jeden Fall an Eliane und Cesar, ohne die beiden wäre mein Aufenthalt sicher nicht so spontan möglich gewesen und trotzdem so toll geplant und gut organisiert gewesen.

---------------------
SCHULPROJEKT Tegucigalpa

Angelina aus Deutschland

Durch die gute Beratung und Betreuung von der Organisation SWHO konnte ich mich gut und gelassen auf meinen Aufenthalt in Honduras vorbereiten und musste mir keine Gedanken betreffend Unterkunft, Projekt, Essen, etc machen. Ich habe mich für die Organisation SWHO aus verschiedenen Gründen entschieden...
1)     weil sie eine kleine, familiäre Organisation ist, die sich auf ein bestimmtes Land „Honduras“ spezialisiert hat
2)     weil sie das Projekt aufgrund den Interessen und den Wünschen jedes Einzelnen zusammenstellen. Diese Flexibilität faszinierte mich.
3)     Weil man bei SWHO jederzeit ein persönlicher Ansprechspartner hat.

Meinen Einsatz in Honduras hat meinen Blick auf viele Dinge verändert. Zu sehen, wie die Honduraner mit nur sehr wenig materiellem Besitz ein so glückliches und erfülltes Leben führen können, fand ich sehr beeindruckend. Vor allem begeisterte mich die Mentalität und die Freundlichkeit der Honduraner. Zu Beginn meines Aufenthaltes waren meine Spanischkenntnisse noch sehr schlecht. Doch immer sind mir die Honduranerinnen und Honduraner mit einem Lächeln entgegen getreten und haben versucht, mich zu verstehen – manchmal mit Händen und Füssen. Ich habe während meines 4monatigen Aufenthaltes Erfahrungen gemacht, die ich nicht missen möchte. Am liebsten wäre ich noch länger geblieben.

Angelina
----------------------------------------

SCHULPROJEKT Tegucigalpa & Roatan

Reto aus der Schweiz
Mein 6monatiger Honduras Aufenthalt war bis jetzt etwas vom Besten, was ich erleben durfte. Ich rate jedem, seine Angst zu überwinden, über seinen Schatten zu springen und durch einen Auslandsaufenthalt als freiwilliger Helfer über sich hinaus zu wachsen und anderen zu helfen.
Es war für mich sehr hilfreich, die Organisation SWHO als Unterstützung zu haben, da es mein erster längerer Aufenthalt außerhalb von Europa war. Für mich war der Aufenthalt auf dem honduranischen Festland wie auch auf der Karibikinsel Roatan im Norden von Honduras etwas ganz besonderes. Ich habe Erfahrungen gemacht, die ich nicht missen möchte und habe durch diese Reise Lust bekommen mehr von der Welt zu sehen und auch in Zukunft durch Freiwilligenarbeit zu helfen.
Die Arbeit in einer honduranischen Schule war eine tolle Erfahrung. Man lernt durch die Zusammenarbeit mit Einheimischen das Land von einer ganz anderen Seite kennen. Die Lehrpersonen gaben mir sehr viel Freiheit und ich konnte sehr viel mitgestalten. Die meisten Kinder stammen aus ärmlichen Verhältnissen und trotz allem sind die Kinder immer fröhlich.
An der Schule waren ca 60 Kinder und 2 Lehrpersonen. Oft habe ich die Kinder bei allem möglichen unterstützt, doch auch den Englischunterricht, welcher ich selbst gestalten konnte war eine lernreiche Erfahrung für mich. Ein paar mal durfte ich sogar den Mathematikunterricht leiten – doch da kam ich schon ziemlich ins Schwitzen
Durch die Arbeit an der Schule sowie der direkte Austausch und Kontakt zu den Einheimischen hilft sehr eine Sprache zu lernen. Einfach zu sprechen ohne zu überlegen wie nun genau die Grammatik lautet. Der Unterricht war ausschliesslich in Spanisch und es wurde viel gesprochen. Auch Filme schauen ist ein gutes Hilfsmittel.
Nun hat mich das Fernweh gepackt. Ich glaube, der Kulturschock bei der Rückkehr in die Schweiz ist viel grösser. Alles ist so hektisch, materialistisch, durchorganisiert und modern. Danke Eliane & Cesar für die tolle Organisation und die hilfreichen Informationen zu Beginn des Aufenthaltes. 
Reto
-----------------------------
KINDERHEIM in Tegucigalpa

Anouk aus der Schweiz 

Ankommen in Honduras und die ersten Eindrücke
Nach einer problemlosen Anreise über Atlanta, wo ich eine Nacht geschlafen hatte, kam ich an einem Dienstagmittag in Tegucigalpa am Flughafen an. Voller Spannung aber auch mit einiger Ungewissheit schaute ich meiner Zeit hier in Honduras entgegen. Dementsprechend froh war ich, dass dies mit dem Abholservice so reibungslos klappte und mich César gleich hinter der Gepäckkontrolle in Empfang nahm. Meine Spanischkenntnisse waren zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich beschränkt und deshalb war ich sehr dankbar, dass ich erstmal Deutsch mit César sprechen konnte. Im Hause in der Kennedy angekommen, konnte ich gleich mein Zimmer – sogar mit eigenem Bad! - beziehen und mich mal etwas einrichten. Später gab es dann die erste Orientierung mit Eliane, welche mich über die wichtigsten Regeln informierte und mir einen Plan für die erste Woche aushändigte. Ich war froh, etwas in den Händen zu haben, woran ich mich orientieren konnte. Erst später lernte ich dann, dass Pläne in Honduras nicht das gleiche bedeuten wie hier in der Schweiz und dass man am besten mehrere Pläne hat (für den Fall, dass Plan 1 und 2 nicht aufgehen) oder vielleicht noch besser gar keine Pläne entwickelt und sich einfach überraschen lässt. Aber diese Gelassenheit musste auch ich erstmal erlernen.
Am Abend konnte ich dann schon mal einen Teil der Gastfamilie (Rosy, Gaby und Fabiana) kennenlernen. Die Begrüssung war sehr herzlich und ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl und willkommen in der Gastfamilie.
Die ersten Eindrücke der Stadt waren für mich am Anfang doch sehr aufwühlend. Der lärmige und chaotische Verkehr, die teilweise deutlich sichtbare Armut der Menschen und das bei Security-Männern und der Polizei selbstverständliche Tragen von Schusswaffen mitten auf der Strasse verunsicherten mich ziemlich. Dies änderte sich dann aber schnell. Zum einen gewöhnte ich mich etwas mehr an das Treiben der Stadt und zum anderen merkte ich, dass wenn ich mich an die von SWHO definierten Regeln hielt und mich in diesem abgesteckten Rahmen bewegte, ich mich völlig sicher fühlen konnte.
Dies brachte aber eine gewisse Einschränkung der Bewegungsfreiheit mit sich, die für mich neu war. Nicht zu jeder Nachtzeit aus dem Haus gehen, sich nicht an allen Orten aufhalten zu können, war für mich ungewohnt. Mir wurde dadurch erst bewusst, dass diese Bewegungsfreiheit, die wir hier in der Schweiz haben, ein Luxus ist. Je länger ich jedoch in Honduras war, umso mehr öffnete sich für mich aber auch der Bewegungsradius wieder. Ich lernte immer wie mehr Orte kennen, wo ich mich ohne Probleme aufhalten konnte und mit den Leuten von der Gastfamilie, mit SWHO und auch den anderen Freiwilligen hatte ich die Möglichkeit vieles zu unternehmen , so dass ich diese Einschränkung am Schluss überhaupt nicht mehr empfand.

Mein Projekt im Kinderheim Casa Alianza
Ich habe während meinem 11-wöchigen Aufenthalt in Honduras 8 Wochen im Kinderheim Casa Alianza gearbeitet. Casa Alianza ist eine private Organisation, welche Kinder von der Strasse aufnimmt und ihnen die Möglichkeit bietet eine Schule zu besuchen oder eine Lehre zu absolvieren. Die Kinder sind also freiwillig dort und können das Heim jederzeit auch wieder verlassen. Insgesamt leben 130 Kinder im Casa Alianza im Alter von 12-18 Jahren und die meisten haben eigentlich auch Familie, welche sie teilweise am Wochenende oder in den Ferien besuchen können. Das Casa Alianza liegt im Zentrum von Tegucigalpa, so dass ich jeweils mit dem Taxi Collectivo zur Arbeit fuhr. Diese Taxifahrten machten mir sehr viel Spass, war es doch eine gemütliche Art und Weise in den Tag zu starten und so bekam ich auch etwas von der Stadt mit. Je nach Verkehr dauerten die Fahrten zwischen 15 und 40 Minuten.
Am Anfang musste ich mir zuerst etwas meinen Platz im Casa Alianza suchen. Bei 130 Kindern, die nicht in kleineren Gruppen organisiert sind, war es für mich anfänglich nicht so einfach mich zurechtzufinden. Auch war es zu Beginn mit der Sprache nicht ganz so leicht, sprechen die Kinder doch meist schnell und den Slang der Strasse. Mit der Zeit spielte es sich aber gut ein. Am Morgen war ich meistens in der „Bibliothek“ und half den Kindern bei den Hausaufgaben, vor allem in Englisch und Mathematik konnte ich sie unterstützen, aber ich versuchte mich auch in Kunstgeschichte, Philosophie oder half beim Auswendiglernen der Nationalhymne. Dabei erschütterte mich immer wieder, dass die Kinder hier vieles einfach auswendig lernen, ohne es wirklich zu verstehen und es oft nur darum geht irgendwelche Definitionen zu lernen. Ich bekam auch den Eindruck, dass ihnen in der Schule nicht viel erklärt wird und sie hauptsächlich damit beschäftigt sind, abzuschreiben, was der Lehrer an die Tafel schreibt. Deshalb versuchte ich den Kindern, bei den Hausaufgaben die Dinge mehr zu erklären, damit sie am Schluss verstanden, weshalb man was, wie macht. Zumindest ein paar Kinder waren sehr dankbar darüber und freuten sich, wenn sie merkten, dass sie Fortschritte gemacht haben.
Am Nachmittag spielte ich dann meistens mit den Kindern. Ich war froh, dass ich einen Volleyball mitgebracht hatte, da nicht so viele Spielsachen zur freien Verfügung standen. Den Ball verwendeten wir dann aber meistens zum Basketball oder Fussball spielen. Auch meine Jasskarten waren bei den Kindern sehr beliebt und wenn wir nicht draussen waren, spielten wir drinnen mit den Karten, zeichneten oder machten ein Puzzle.
Für mich war es eine riesige Bereicherung diese Kinder kennenzulernen. Mich beeindruckte immer wieder, wie anständig und höflich die Kinder mir gegenüber waren und auch wie herzlich und liebevoll sie – zumindest meistens – miteinander umgingen. Und dies obwohl sie teilweise sehr traurige Geschichten erlebt hatten und sicherlich kein einfaches Leben haben.

Reise nach Copan (Maya Stätte) und Karibikinsel Roatan
In der Halbzeit meines Aufenthaltes in Honduras kam mich meine Freundin Sylvie besuchen und wir reisten gemeinsam für 2 Wochen durch Honduras. Javier (ein Gastbruder) begleitete uns auf der Reise und somit war sichergestellt, dass wir weiterhin fleissig Spanisch sprechen würden. Für mich war diese Reise eine schöne Abwechslung und ich freute mich sehr, auch noch andere Seiten von Honduras kennenzulernen.
Unsere Reise führte uns zuerst nach Copan Ruinas. Dort besichtigten wir die Maya Ruinen und machten einen Pferdeausflug. Das Dörfchen Copan Ruinas, wo wir übernachteten, war sehr beschaulich und wir genossen die Nähe zur Natur und die Ruhe dort. Wir verbrachten insgesamt 3 Nächte in Copan und fuhren danach wiederum mit Umsteigen in San Pedro Sula weiter nach La Ceiba um von dort aus dann am nächsten Tag die Fähre nach Roatan zu nehmen. In La Ceiba wohnt auch ein Gastbruder (Alberto) mit seiner Freundin Sylvia und wir durften bei ihnen übernachten. Mit ihnen fuhren wir dann noch an einen Fluss, wo man toll baden konnte, bevor wir am Nachmittag die Fähre nahmen. In Roatan nahm uns dann César in Empfang, welcher extra angereist war um das Bungalow für uns vorzubereiten. Insgesamt verbrachten wir 10 Tage auf Roatan und das hat sich wirklich gelohnt. So schöne Sandstrände wie in Roatan habe ich noch nie gesehen und obwohl wir in der Semana Santa (Ostern - Hauptreisezeit in Hondruas) dort waren, waren die Strände nicht überlaufen. Besonders eindrücklich war, dass man schon ganz nahe am Ufer nur den Kopf ins Wasser tauchen musste und so unzählige, farbenfrohe Fische beobachten konnte. Dies hat uns dann auch animiert einen dreitägigen Tauchkurs zu machen. Wir entschieden uns für eine Tauchschule in West End, welche Coconut Tree Divers heisst und sehr zu empfehlen ist. West End ist 20 Minuten zu Fuss vom Bungalow entfernt, so dass wir jeweils am Morgen hinspazieren konnten. Wir hatten jeweils abwechselnd Theorie Einheiten und dazwischen Übungen im flachen Wasser sowie insgesamt 4 Tauchgänge. Wir fühlten uns während dem ganzen Kurs sehr professionell betreut und konnten eine wunderschöne Unterwasserwelt bestaunen.
Auch ausgangsmässig kamen wir in Roatan voll auf unsere Kosten. Gerade weil Semana Santa war, hatten noch mehr Discotheken und Bars geöffnet als normal und man konnte praktisch an jedem Wochentag in den Ausgang gehen.
Wir haben es auch sehr geschätzt, dass wir im Bungalow selbst kochen konnten. So konnten wir zum einen unser Portemonnaie etwas schonen und zum anderen lernten wir selbst auch etwas honduranisch zu kochen - und dies unter der professionellen Anleitung von Javier!
Nach diesen 10 Tagen kehrten wir wiederum über La Ceiba mit Fähre und Bus in die Hauptstadt zurück und starteten wieder mit neuer Energie in unseren Projekten.

Fazit
Im Vorfeld erschien mir mein Aufenthalt in Honduras schon als ziemliches Abenteuer. Zum ersten Mal so weit und lange weg von zu Hause, in einem Land, dessen Sprache ich noch nicht konnte und das alles noch alleine. Wenn ich nun aber zurückblicke, muss ich sagen, dass ich unheimlich froh bin, dass ich dieses Abenteuer angenommen habe und ich diese 3 Monate auf keinen Fall missen möchte! All die Erfahrungen, die ich in dieser Zeit machen konnte, waren für mich eine grosse Bereicherung. Ich fand es schön, durch das Leben in der Gastfamilie und das Arbeiten im Kinderheim, dieses Land wirklich hautnah miterleben zu können und eine andere Kultur und Mentalität kennen lernen zu können. Auch wenn ich manchmal nicht alles verstehen oder nachvollziehen konnte, so habe ich doch einiges aus der honduranischen Mentalität für mich mit nach Hause genommen. Besonders die Gelassenheit, die Spontaneität und die Herzlichkeit der Menschen in Honduras haben mir gefallen.
Für mich ist es auch sehr wertvoll, dass ich eine neue Sprache erlernt habe und ich fand es sehr toll, mal eine Sprache von der praktischen Seite her zu erlernen.
Hinzu kommt, dass ich wirklich viele neue tolle Menschen kennenlernen durfte. Ich habe nicht nur die Leute der Gastfamilie sehr ins Herz geschlossen, sondern auch mit den Freiwilligen, die später noch dazukamen, habe ich eine tolle Zeit verbracht. Ich fand es schön mit ihnen allen, wie in einer grossen WG, unter einem Dach zu leben und werde mich sehr gerne an die gemeinsamen Abende in der Casa Kennedy (mit und ohne Rum) und an die unzähligen „Espresso Americano- Besuche“ zurückerinnern.

An dieser Stelle möchte ich mich nun auch noch ganz herzlich bei SWHO – also Eliane und César – für die super Betreuung bedanken. Für mich war es unheimlich wertvoll, immer eine Ansprechperson zu haben. So konnte ich mich immer an jemanden wenden, wenn mal etwas nicht so lief wie es sollte und auch als ich einmal krank war, haben sie sich sofort um mich gekümmert und mich zu einem Arzt gefahren. Durch diese gute Betreuung habe ich mich während meinem gesamten Aufenthalt sehr sicher und aufgehoben gefühlt. An dieser Stelle also nochmals: „Merci vill mol!!“
All dies zusammen hat meinen 3 monatigen Aufenthalt schliesslich zu einem wunderschönen und unvergesslichen Erlebnis gemacht, an welches ich mich immer gerne zurückerinnern werde!
-------------------------

KINDERHEIM in Tegucigalpa

Sylvie aus der Schweiz

Mein Erfahrungsbericht
Meine Reise durch Zentralamerika hat mit einem einmonatigem Sprachaufenthalt in Costa Rica (Playa Tamarindo) angefangen. Dort wurde ich herzlich von meiner Gastfamilie empfangen und machte meine ersten Spanisch Schritte. Ich merkte schnell, dass die Leute in Zentralamerika viel offener und gastfreundlicher sind als in unseren Länder Europas und fühlte mich sofort zu Hause. 
Mit dieser Spanisch Erfahrung machte ich mich dann auf die Reise. Eine Freundin aus Europa kam mich für 2 Wochen besuchen und wir reisten durch Costa Rica und Nicaragua. Es gibt so vieles zu sehen und jede Stadt, jeder Ort ist noch schöner als der Vorherige. Erst während dieser Reise habe ich Zentralamerika so richtig kennengelernt. Und wenn ich es nochmals die Möglichkeit hätte würde ich diese Reise noch etwas verlängern.
Nach diesen 2 Wochen ist dann meine Freundin wieder nach Europa geflogen und ich bin von Managua (Hauptstadt von Nicaragua) nach Tegucigalpa („Tegus“) geflogen. Dort wurde ich schon direkt nach der Zollkontrolle von Cesar der Organisation SWHO und Anouk (meiner Studienfreundin aus der Schweiz die schon seit ein Paar Wochen in Tegus mit der Organisation SWHO einen freiwilligen Arbeitseinsatz leistet) empfangen. Wir fuhren dann in die Gastfamilie in der Colonia Kennedy. Dort wurde ich von Rosy und ihren 2 Töchtern sowie Javier ganz herzlich empfangen. Obwohl ich schon seit 2 ½ Monate in Zentralamerika war ist jedes Land wieder ein wenig anderes und ich war froh einen so warmherzigen Empfang zu bekommen. Rosy hat mehrmals betont, dass dieses Haus jetzt auch meines ist und ich fühlte mich dementsprechend auch schnell zu Hause in der „Casa Kennedy“.
Meine Pläne waren dann zuerst 2 Wochen im Kinderheim IHNFA zu arbeiten und danach noch 2 Wochen mit Anouk durch Honduras zu reisen. Da ich aber kurz vor der Osternwoche ankam und dann wegen Feiertagen nicht so viel los ist in den Kinderheimen, haben wir uns spontan entschieden doch zuerst reisen zu gehen. Diese Planänderung war überhaupt kein Problem. Im Gegenteil: Eliane und César von der Organisation SWHO haben das super umorganisiert.
Somit fuhren wir 2 Tage nach meiner Ankunft in Honduras los. Javier (einer der Gastbrüder) hat sich unserer Reise angeschlossen. Zuerst besichtigte unseres Reisegrüppchen Copan Ruinas (bekannte Maya Ruinen im Westen von Honduras) und waren wir noch 10 Tagen auf der Karibikinsel Roatan ausruhen. Wir haben das Bungalow von Eliane und César gemietet. Es war einfach traumhaft, das Bungalow ist gut und zentral gelegen und somit ist alles ziemlich gut zu Fuss oder in der Nacht mit dem Taxi erreichbar. Da Roatan ein wunderschönes und grosses Korallen-Riff hat (das 2.grösste der Welt) haben wir uns dann sogar noch spontan entschlossen den „PADI Open Water“ Tauchkurs zu machen.
Nach diesem einmaligen Aufenthalt auf Roatan sind wir dann wieder zurück nach Tegus gefahren und ich habe meinen Einsatz im Kinderheim IHNFA angefangen. Am ersten Tag hat mich César begleitet. Es hat aber einen Streik der Angestellten stattgefunden und viele Arbeiter waren nicht anwesend, was meinen Anfang im Kinderheim nicht ganz einfach machte. Somit bin ich mehr oder weniger per Zufall in der Baby-Gruppe gelandet und habe geholfen ihnen Essen zu geben. Es gab aber wenig zu tun und ich fühlte mich etwas verloren. An meinem zweiten Tag habe ich eine Mitarbeiterin gefragt ob ich nicht eher mit den grösseren Kinder (4-12 jährige) arbeiten könnte. Der Wechsel in eine andere Gruppe war kein Problem. Ich brauchte dann ungefähr 1-2 Tage bis ich meinen Platz richtig gefunden hatte und auch wusste bei welchen Tátigkeiten ich am hilfreichsten sein konnte. Schlussendlich waren meine Tage dann so aufgebaut, dass ich am Morgen die Kinder in die Schule begleitete und sie bei den Aufgaben unterstützte und am Nachmittag ging ich dann entweder mit ihnen auf das Spielfeld oder ich begleitete sie in den Musikunterricht.
Was ich gelernt habe ist, dass man sich nicht scheuen darf  zu fragen, falls man etwas ändern möchte. Im Kinderheim waren die Leute sehr offen was meinen Einsatz anbelangt und ich konnte ziemlich alles machen was ich wollte, solange ich vorher fragte. Eigeninitiative ist sehr willkommen. 
Während meines Aufenthaltes in Tegus haben wir sehr viele Aktivitäten mit der Gastfamilie und der SWHO-Organisatoren unternommen. Dies waren beispielsweise Tagesausflüge am Wochenende, gemeinsames Abendessen auf der Dachterasse des Hauses, Salsa-Ausgang, etc. etc.... Dank der Gastfamilie und der Organisation SWHO hatte ich das Gefühl ein honduranisches Leben zu führen und nicht einfach als Touristin vorbei zu reisen. Die Leute in Tegus (Gastfamilie, Kinderheim, SWHO-Organisatoren) sind mir während diesem Monat ans Herz gewachsen. Dementsprechend war das Abschiedsnehmen nicht einfach für mich. Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bei allen bedanken die aus meinem Aufenthalt in Honduras ein Erfolgserlebnis gemacht haben. Danke an die SWHO-Organisatoren Eliane und César, Danke an die Gastfamilie Teresa, Javier, Rosy und ihre Töchtern Gaby und Fabiana und Danke an die anderen Freiwilligen Anouk und Tamara. Ich hatte dank euch allen eine wunderschöne und unvergessliche Zeit in Tegus.
Hoffentlich wird es irgendwann ein Wiedersehen geben.
Sylvie
P.S: Ein Frage die sich sicher einige von euch stellen:  „Die Sicherheit in Zentralamerika!?“ Vor der Abreise hatte ich vieles über die Gefahren in Zentralamerika gehört und gelesen, es war manchmal so negativ geschrieben, dass ich mich ein Paar mal fragte, ob das tatsächlich eine gute Idee ist in diese Ländern zu gehen. Aber meine dreimonatige Erfahrung in Zentralamerika war nur positiv. Ich bin nie in eine Situation gekommen in der ich Angst hatte. Ich denke wenn man sich an gewisse Regeln hält (nicht mit Kamera um den Hals und Geldschein in der Hand durch die Strasse gehen, nicht alleine in der Nacht herumspazieren, immer ein Auge auf das Gepäck halten im Bus, ...) ist Zentralamerika nicht viel gefährlicher als sonst irgend ein Land in Europa. Für die SWHO-Organisation ist unsere Sicherheit etwas ganz wichtiges und sie haben auch ganz klare Richtlinien was man machen darf und was nicht. Wenn man ihnen zuhört und ihnen vertraut kommt kann man den Aufenthalt richtig geniessen und einmalige Momente erleben!


Reitausflug in Copan Ruinas
Maya Stätte in Copan Ruinas


Roatan - West Bay Beach
Tauchkurs Roatan
Tauchen auf Roatan



Strandspaziergang Roatan

-------------------------

MEDIZINPROJEKT in Geburtshilfe

Sila aus dem Kanton Bern

Ankunft bei der Gastfamilie
Nach der langen Reise war ich froh, dass Cesar von SWHO mich Tegucigalpa am Flughafen schon von weitem erkannte, mich willkommen hiess und mich zu meiner Gastfamilie brachte. Die Gastfamilie empfing mich herzlich. Das bunte Altersgemisch des 3-Generationenhaushaltes und die Gastfreundschaft machte es einfach sich in der Familie zu integrieren und sich wohl zu fühlen.  Das liebevoll eingerichtete Einzelzimmer mit eigenem Badezimmer ermöglichte mir dennoch mich bei Bedarf zurück zu ziehen und meine Ruhe zu haben.

Spanischkurs
In den ersten 2 Wochen hatte ich privaten Spanischunterricht. Für mich das erste Mal, dass ich Privatunterricht hatte und seit 10 Jahren das erste Mal, dass ich wieder Spanisch praktizieren sollte. Es war interessant für mich herauszufinden wie viel Spanisch ich jetzt eigentlich mitbringe. Dementsprechend war es jedoch auch sehr schwierig für meine Lehrerin mein Wissensstand zu erfassen und per sofort ein angemessener Lernplan und Lernmaterial zu finden und zu erarbeiten. Dennoch war der Spanischunterricht lehrreich, vor allem um für mich herauszufinden, was ich in Hinsicht auf mein Spanisch schon weiss und woran ich während meiner Zeit in Honduras besonders Aufmerksamkeit schenken sollte.

Tegucigalpa (Tegus genannt)
Schon bei der Autofahrt vom Flughafen zu meiner Gastfamilie hab ich begriffen weshalb SWHO vertraglich festhällt, dass die Volunteers nicht Autofahren. Der Verkehr ist... anders! Ich würde mich selbst als gute Autofahrerin beschreiben aber hier, keine Chance. Das Gedrängel, Motorfahrzeuge schneiden die Buse, Löcher in den Strassen, kaputte Autos, Gehupe, Abgas, ein Knäuel von Verkehr. Und dennoch hat dieses Verkehrsgetümmel etwas Mystisches.

Während meiner Zeit in Tegucigalpa wurde ich von meiner Gastfamilie immer wieder auf die hohe Kriminalitätsrate hingewiesen. Es ist eine Tatsache dass Honduras und speziell Tegus eine der höchsten Kriminalitätsrate der Welt hat. Diese Tatsache hat grossen Einfluss auf die  Verhaltensweise und Bewegungsfreiheit. Vor allem wenn man wie ich, offensichtlich aus einem anderen (reicheren) Land kommt. Ein paar Grundregeln die mir meine Gastfamilie ans Herz gelegt hat waren z.B. keine Wertgegenstände auf sich tragen also keine Handtaschen, kein Schmuck und nur das Nötigste an Geld. Bei Einbruch der Dunkelheit möglichst nicht mehr in den Strassen spazieren und erst recht nicht alleine.

Zu Beginn haderte ich etwas mit diesen Vorschlägen da ich mir gewohnt bin mich unabhängig und selbständig zu bewegen. Ich war mir nicht sicher ob sich meine Gastfamilie vielleicht nicht etwas zu viele Sorgen um mich macht, da ich von dieser angeblichen extremen Kriminalität nichts zu sehen bekam. Im Gegenteil, die Leute in Tegus begegneten mir mit solcher Offenheit, Neugierde, Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit die mir noch erschwerte mir vorzustellen, dass hier soviel Untaten geschehen sollen.

Nach und nach, je mehr ich von Überfallen und anderen üblen Geschichten hörte, verstand ich dann je länger je mehr weshalb gewisse Verhaltensweisen angemessen sind. Mir ist während meiner ganzen Zeit nie etwas passiert und wohl nicht zu letzt wegen der Vorsicht, zu der mich meine Gastfamilie immer wieder erinnerte.

Arbeitseinsatz
Mein Arbeitseinsatz in Tegus machte ich im „hospital escuela“, dem grössten öffentlichen Spital in Tegus auf der Geburtsabteilung. Da ich in der Ausbildung zur Hebamme bin, war es für mich besonders interessant an einem Projekt teilnehmen zu können wo ich auch wirklich im Gebärsaal tätig sein kann. Die Zusammenarbeit von SWHO mit dem Projekt „Dar a Luz Honduras“ ermöglichte mir dies.

Im hospital escuela kommen im Schnitt 60 Kinder pro Tag zur Welt.  Die Gebärabteilung besteht aus 5 sogenannten „Wehenzimmer“ und 2 Gebärsälen. Pro Wehenzimmer sind 3 bis 6 Frauen, die sich wie der Name schon sagt, in den Wehen befinden und von einer Pflegeperson „beaufsichtigt“ werden. Privatsphäre gib es hier nicht. Die Wehenzimmer sind klein, Bett an Bett. Es gibt keine Vorhänge, die Betten bestehen aus durchgelegenen Gummimatten, Bettwäsche ist Mangelware, Toilettenpapier nicht vorhanden da die Frauen meistens nicht mehr aufstehen dürfen und ihre Geschäfte im Bett erledigen müssen.

Die Gebärsäle sind nicht freundlicher ausgestattet. Pro Gebärsaal gibt es 5 „Geburtsstühle“ welche an alte Gynokologenstühle erinnern. Privatsphäre gibt es auch hier nicht. Stuhl an Stuhl, Frau neben Frau.

Das Durchschnittsalter der Frauen für das erste Kind liegt zwischen 14 und 18 Jahren. Nicht selten haben die jungen Frauen grosse Angst vor dem Krankenhaus und/oder der Geburt. Im Gebärsaal ist es nicht erlaubt jemanden wie z.B. den Partner mitzubringen und die Frauen sind komplett auf sich allein gestellt.Schlussendlich bestand meine Tätigkeit daraus, die Frauen emotional zu unterstützen und zu begleiten.

Der Einsatz auf der Geburtenabteilung hat mir viele neue Erfahrungen ermöglicht. Ich konnte viele Frauen begleiten, viel lehrreiches beobachten und viele Geburten sehen.

Fazit
Ich habe meine Reise in Honduras etwas verlängert um das Land zu erkunden. Hätte ich die Wahl, würde ich noch wesentlich länger hier bleiben. Bis heute ist mir nichts von all dem Übel und Grauen was man immer wieder in den Zeitungen liest begegnet. Ich weiss es existiert aber was ich in meiner Zeit hier gesehen und kennengelernt habe und was meine Erinnerung prägen wird, sind herzliche, hilfsbereite und aufgeschlossene Menschen die es verstehen ihr Leben mit Optimismus und Fröhlichkeit auszugestalten. Leckeres, wenn auch nicht ganz linienfreundliches Essen. Wobei ich sagen muss, dass das aller beste Essen natürlich die Hausmannskost meiner Gastfamilie war. Pizza-ala-Rosy oder Tamales-Theresita sind bis heute ungeschlagen.

Honduras bietet ausserdem Natur pur. Über Dschungel, Seen, Flüsse, Wasserfälle, Berge und Bauern bis hin zu karibischen Ständen, Garifunadörfer, strahlend blaues Meer, Kokospalmen, Korallenriffe, Papageien, Schildkröten und und und...

Ausserdem bin ich durch die Arbeit im Spital mit Menschen in Kontakt gekommen, die ich ansonsten nicht getroffen hätte. Mein Spanisch hat sich während meines Aufenthalt in Honduras durch den intensiven Kontakt mit Landsleute (durch die Arbeit und Gastfamilie) drastisch verbessert, nach dem Motto „learning by doing“. Durch die Arbeit und das wohnen mit der Gastfamilie habe ich tieferen Einblick in das honduranische Leben bekommen und kann sagen dass ich es mit all seinen Eigenheiten liebgewonnen habe.

Eine Rückkehr nach Honduras ist schon in Planung :)

Abschliessend möchte ich mich noch ganz ganz herzlich bei euch allen bedanken, die meinen Aufenthalt ermöglicht haben und wodurch meine Zeit bei euch so bereichert wurde.

Ein riesiges MERCI an: Theresita, Javi, Rosy, Gaby, Fabianna, Eliane, Cesar und Taco!

Grande Abrazos y hasta la proxima :)
Sila

--------------------------------------
Therese aus dem Kanton Bern 
Therese from Switzerland 

Ein paar Eindrücke von Honduras

Bis jetzt habe ich die Hondurianer/innen als nette Personen erlebt.Sie respektieren ein nein und sind nicht aufdringlich,was ich sehr schätze.
In diesem Land gibt es viele Probleme, sei es die Strassenkinder, Gewalt, Alkohol oder noch andere. Darum ist es sicher gut ein paar Regeln zu beachten und einzuhalten.
Die Hondurianer/innen sehen in uns vielfach die Personen die Geld haben, auch wenn das vielleicht gar nicht der Fall ist. Ich denke, es ist besser wenn man sich das bewusst ist. Daher nicht noch mit Reichtum prallen.
Wichtig ist sicher auch, dass man offen ist für neue Perspektiven und Lebensweisen und zum Teil das Schweizerdenken zu Hause lässt. Lass dich auf ein Abenteuer ein.
Zum Beispiel:nur mit kaltem Wasser abwaschen....man gewöhnt sich relativ schnell daran.:-)
oder der Verkehr, es wird einfach hinein gedrückt, dass man noch etwas schneller ist, oder man probierts mit Abkürzungen!!!
Auf dem Markt sieht man das einfache, wirklich einfache Leben der Menschen, in den Einkaufszentren endeckt man, dass die Technologie auch Einzug gehalten hat.
Es gibt vieles zu entdecken, aber auch zum Nachdenken und solches das man einfach stehen lassen muss.
Darum sei einfach offen für Neues und mache dir nicht zu grosse Vorstellungen wie es sein könnte.


_______________________

KINDERGARTEN/SCHULPROJEKT in Tegucigalpa

Prashika aus dem Kanton Luzern  
Prashika from Switzerland 

Vorurteile und wie es wirklich ist in Honduras

“Wohin gehts denn eigentlich?”,” Ja nach Honduras!”,” Was Honduras?!”, “Aber, es ist ja soo gefährlich dort!” “ Wo liegt Honduras eigentlich, in Afrika?”. Solche Ausdrücke musste ich mir mehr als einmal anhören. Dies prägte auch meine Vorurteile, welche ich von Honduras anfangs hatte. Ich stellte mir Honduras so anders vor als es in Wirklichkeit ist! Ich dachte, dass Honduras ein sehr sehr armes Land ist und die Zivilsation praktisch nicht vorhanden ist. Ich stellte mir die Menschen sehr ärmlich bekleidet und sehr herunterkommen vor. Zudem bereitete ich mich mental drauf vor, dass ich wahrscheinlich keine Dusche, sprich andere Luxusdienstleistungen die wir in der Schweiz haben, in Honduras nie und nimmer haben werde. Ein wirkliches Bild konnte ich mir aber nicht wirklich machen, da Honduras als Touristenland in der Schweiz nicht bekannt ist. Dementsprechend existieren sehr wenige Beschreibungen wie das Land wirklich ist. Honduras ist in Wirklichkeit ein armes Land aber durchaus nicht vergleichbar wie mit einigen Ländern wie in Afrika beispielsweise. In der Hauptstadt Tegucigalpa, in welcher ich momentan verweile gibt es einige Einkaufzentern und ganz viele bekannte Essensrestaurants. So fiel mir doch glatt die Kinnlade runter als ich Zara-stores, Lacoste, United Colors of Benetton etc. sah! Die Menschen hier, auch wenn sie sehr arm sind, achten stets drauf, dass sie gepflegt aussehen. Wirklich herunterkommene Kleidung sieht man nicht wirklich! Und die Hauptstadt ist sehr dicht bevölkert und um einiges ziviliserter als ich es mir vorgestellt hab. Die Menschen hier sind wirklich sehr gastfreundlich.

Als Fremder bist du in Honduras eine Sensation! Was in den westlichen Ländern nicht wirklich der Fall ist :-)

Die Kultur hier ist natürlich sehr anders als in der Schweiz. Man muss die typisch schweizerische Mentalität in der Schweiz zurücklassen und ohne diese nach Honduras reisen. Denn man muss sich den Honduraner anpassen und ihre Kultur annehmen. Flexibilität ist hier ein wichtiges Thema!! Die Mentalität der Honduraner ist sehr entspannt im Vergleich zu der schweizerischen sprich westlichen Mentalität.

Natürlich lässt sich erahnen, dass Honduras halt schon um einiges dreckiger und ungewohnter ist als beispielsweise die Schweiz. Die Sicherheit ist auch nicht im gleichen Masse gegeben wie in Westeuropa. Aber um die gastfreundlichen Menschen kennenzulernen und die Natur in all ihrer Vielfalt zu sehen, lohnt es sich also wirklich sehr um nach Honduras zu reisen. Jeder muss es selbst erlebt haben und ich kann es nur weiterempfehlen!!

---------------------------------------------------------------------------------------------
MEDIZINPROJEKT in Tegucigalpa & auf Roatan


Regula aus dem Kanton Bern 
Regula from Switzerland 


Meine ersten Wochen in Honduras
Als ich am Flughafen Toncontin in Tegucigalpa ankam, stellte ich schnell fest, dass Honduras ganz anders ist als die Schweiz. Der Verkehr ist sehr hektisch und auf den ersten Blick scheint einem, dass es keine Regeln gibt. Es wird von links und rechts überholt. Es wird gehuppt und die wenn jemand nach links möchte, hält er den Arm aus dem Fenster :-)


Die Gastfamilie hat mich sehr freundlich empfangen. Durch die Gastfreundschaft, welche mir entgegengebracht wurde, konnte ich mich rasch einleben. Auch im Kindergarten wurde ich mit offenen Armen empfangen. Die Kinder waren sehr neugierig und wollten alles wissen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich es überhaupt nicht bereut habe nach Honduras zu kommen. In meinen ersten Wochen hier konnte ich viele Erfahrungen sammeln, welche ich nie vergessen werde. Wichtig ist, dass man flexibel auf die Kultur und Gegebenheiten hier in Honduras eingeht. Durch die Herzlichkeit der Honduraner konnte ich rasch Freundschaften schliessen.


-----------------------------------------------------------------