Islas de la Bahía (de)

Die Islas de la Bahía, auch Bay Islands genannt, sind eine Inselkette in der Karibik vor der Nordküste Honduras. Die Islas de la Bahía bilden zusammen mit den viel kleineren Islas del Cisne im Norden und den Cayos Cochinos im Süden das gleichnamige, nach Fläche und Bevölkerungszahl kleinste von 18 Departamentos in Honduras. Das Departamento besteht aus den vier Municipalidades (Gemeinden) Guanaja, Utila, Roatan und Santos Guardiola. Die Hauptstadt des Departamentos ist Coxen Hole. Das Departamento Islas de la Bahia hat rund 35'000 Einwohner, die Fläche beträgt 260 km2. Zwischen den Islas de la Bahia und dem honduranischen Festland liegen die Cayos Cochinos.

Die Islas de la Bahia liegen im zweitgrössten Barriereriff der Welt und gelten als kostengünstiges Tauchziel; insbesondere die Insel Utila zieht Rucksack-Touristen an. Das grössere Roatan wird vor allem von nordamerikanischen Familienurlaubern und Tauchtouristen besucht. Die Tourismus-Infrastruktur von Guanaja ist auf Fremdenverkehr mit gehobenen Ansprüchen ausgerichtet.

Die Inselkette ist von einem karibischen Völkergemisch bewohnt. Umgangssprache ist hier, entgegen dem spanischen Festland, eine kreolische Mischsprache. Die Urbevölkerung bestand vermutlich aus den Paya, die auf den Bay Islands von den spanischen Eroberern ausgerottet wurden.

Die Inseln wurden 1502 von Christoph Kolumbus auf seiner vierten Reise entdeckt. Die Spanier verschleppten mit den Jahren alle indianischen Ureinwohner als Sklaven. England, Spanien und die Vereinigten Provinzen der Niederlande beanspruchten danach die Herrschaft, bis sich England 1643 durchsetzen konnte. 1780 eroberte Spanien die Inseln noch einmal für einen Monat. Im Laufe der Geschichte wurden die Inseln, besonders Guanaja, von englischen, französischen und niederländischen Piraten als Operationsbasis genutzt. Daran erinnert noch der Name der Hauptstadt Coxen Hole und die stark vereinfachte englische Sprache der Einheimischen. Die Inseln waren eine britische Kronkolonie und gehörten zu Jamaica. 1860 zogen sich die Briten zurück und erkannten die honduranische Oberhoheit an, die am 14. März 1872 offiziell hergestellt wurde.





Roatan

Roatán befindet sich ungefähr 40 Meilen vom honduranischen Festland, mit einer 155.9-Km-Gebietsausdehnung und eine für das Jahr 2002 geschätzte Bevölkerung von 15,000. Roatan ist einer der touristischsten Orte Honduras. Mit seinen weissen, paradiesischen Stränden und das kristallklare Meerwasser können verschiedene aquatische Sportarten ausgeübt werden.

Coxen Hole ist eine der wichtigsten Gemeinden Roatans. Dort befindet sich der internationale Flughafen und der Hafen, wo die Schiffe Galaxy anlegen, welche vom Festland La Ceiba kommen. Coxen Hole ist somit die Eingangstür nach Roatán. Der afrikanische-Antilleneinfluss ist in dieser malerischen Bevölkerung sehr scheinbar.

Der zweitwichtigster Ort von Roatan ist French Harbour, ein malerischer Hafen, wo der größte Teil der Fischerflotte der Inseln ist. French Harbour ist eine sehr aktive Stadt im Fischfang.

 

Utila

Trotz seiner geringen Größe ist der größte Teil der Insel unbewohnt. Im süd-östlichen Teil der Insel befindet sich der Tourismus, dort wo sich die Mehrheit der Tauchzentren befinden. Utila ist einer der billigsten Tauchorten auf der ganzen Welt. Jedes Jahr kommen Tausende von Touristen, die das zweitgrösste Korrallenriff der Welt besichtigen wollen. Das Tauchen, Schnorcheln sowie der Fischfang dominieren die Insel Utila.


Cayos Cochinos
Die Cayos Cochinos sind eine zu Honduras gehörende Inselgruppe im Karibischen Meer. Sie bestehen aus zwei Inseln (Cochino Menor und Cochino Mejor) sowie 14 kleinen Koralleninseln. Diese sind teilweise unbewohnt oder gehören Privatpersonen. Die Inselgruppe liegt rund 30 Kilometer nordöstlich von La Ceiba; die Inseln haben eine Gesamtfläche von etwas über 2 km2. Nach der Volkszählung von 2001 betrug die Bevölkerung 108. Die Inselgruppe liegt zwar näher an der honduranischen Festlandsküste als zu den Islas de la Bahia, gehört aber adminstrativ zur Gemeinde Roatan des Departamentos Islas de la Bahia.

Die Smithsonian Institution, The Nature Conservancy, der World Wildlife Fund sowie die Weltbank haben die Bedeutung der Cayos zu einem wichtigen Bestandteil des Barriereriffs erklärt, dessen Schutz Vorrang hat. Die sich darin befindenden Riffe gelten als die unberührtesten im Oekosystem der honduranischen Bay Islands. 1993 wurden die Cayos Cochinos durch den präsidialen Erlass erstmals zu einem Naturschutzgebiet erklärt. 2003 wurde das Gebiet durch den Staat Honduras zudem als Meeresschutzgebiet (Monumento Natural Marino, wörtlich Meeres-Naturdenkmal, ausgewiesen.