Nachdem ich beschlossen hatte auf meiner 6
monatigen Reise nicht nur zu reisen sondern auch zu arbeiten, beschloss ich
dies in einem Land zu tun wo Hilfe noetig ist.
Mein Volunteerprojekt fand auf der Karibikinsel
Roatán in Honduras statt, wo ich bei meiner Ankunft auch von einer
einheimischen Familie abgeholt worden bin. Ich arbeitete 3 Wochen in Coxen Hole
in einer Kindertagesstaette, einem Ort abseits des Turismus. Die Kinder wurden
frueh morgens von den Eltern gebracht und nachmittags wieder abgeholt, so dass
es taeglich zwischen 15 und 20 Kinder waren in einem Alter von 2 bis 12 Jahren,
die unterhalten werden wollten. Meine Spanischkenntnisse beliefen sich auf ein Minimum und es ist definitiv empfehlenswert ein gutes Niveau an Sprachkenntnissen mitzubrigen. Keiner in dem Projekt sprach Englisch.
Ich hatte keine grossen Erwartungen und
Vorstellungen was die Arbeit anging, ich wollte einfach nur helfen wo auch
immer man mich brauchte. Somit verbrachte ich die meiste Zeit in der Kita mit helfen beim malen,
rechnen, essen, Zaehne putzen und spielen. Diese Zeit
moechte ich nicht missen und es war grandios zu sehen mit wieviel Eifer die
Kinder dabei waren. Es braucht nicht viel um die Aufmerksamkeit der Kinder zu
bekommen, oft sind sie dankbar wenn man einfach nur Zeit mit ihnen verbringt.
Die Organisation ist ebenfalls daran interessiert einen Beitrag zur Gesundheit zu leisten, so dass ein anderer Teil meiner Arbeit darin bestand zu verschiedenen Schulen zu gehen und Impfungen gegen Parasiten zu verteilen. Dies bedeutete teilweise von morgens bis abends hunderte Kinder mit Medikamenten zu versorgen. Fuer mich war diese «spezielle» Arbeit besonders reizvoll, da ich so auch einen Einblick in das Schulleben auf Roatán bekommen konnte. Ein super Gefuehl ist es vorallem dann, wenn man von den Kindern auf der Strasse angesprochen wird und sie einen wiedererkennen. Was natuerlich nicht schwer ist wenn man blond ist. ;-)
Von den Lehrern an zwei verschiedenen Schulen wurde ich gefragt, ob es moeglich waere einen Vortag zu halten ueber mich selbst. Dies war mit dem Hintergedanken, die Schueler zum lernen zu animieren und speziell die Maedchen dazu zu bringen erst die Schule zu beenden und etwas zu lernen und danach an Familie zu denken (nicht wenige brechen die Schule ab, haben Kinder in sehr jungem Alter und keine Bildung). Ich hielt also an zwei Schulen einen Vortag (in Englisch) ueber meine schulische Laufbahn, meinen Job und ueber meine verschiedenen Reisen. Die Schueler waren sehr interessiert und stellten viele Fragen zum Leben in Europa und was ich so erlebt habe auf meinen Reisen. Deren Begeisterung laesst hoffen, dass so viele Schueler wie moeglich den Weg ueber die Schule – Ausbildung – Arbeit (Geld verdienen) in ein besseres Leben finden.
Die drei Wochen in dem Projekt gingen viel zu schnell vorbei. Ich habe viel ueber mich selbst gelernt (mit Kindern zu arbeiten ist was anderes als Geophysiker) und moechte die Zeit nicht missen. Ich bin auch davon ueberzeugt, dass die Organisation, bei welcher ich tätig war das Geld an den richtigen Stellen einsetzt und es beduerftigen Kindern zugute kommt. Ich kann das Projekt in der Kindertagesstätte auf Roatan nur empfehlen.